Musik Gesangsverein AU beim Konzert

1930-1951

Bericht aus der Freiburger Zeitung 4.4.1939

Konzert der Sängerrunde Au

Im Löwen fand ein Konzert der Sängerrunde statt, über das wir schon kurz berichteten. Der Abend erhielt dadurch eine besondere Note, dass zum letzten Mal für geraume Zeit der junge, talentierte Chormeister Jos. Zimmer- mann den Stab führte.

Der Saal war bis auf den letzten Platz besetzt. Mit Liedern an das Vaterland wurde die Veranstaltung eröffnet. An diesem Abend trat auch die neu zusammengestellte Streichka- pelle auf den Plan. Neben den Streichern wirkten Zither, Gitarre und Akkordeon mit. Unter Leitung von Kamerad Wichmann zeigte die kleine Kapelle in allen Stücken ein präzises Zusammenspiel und zeichnete sich aus durch hohe Tonkultur. Besonders gefiel das ergreifende Stück „Heimweh“.

Nach den ersten Nummern begrüßte der neue Vorstand Franz Gutmann alle Erschienenen und Mitwirkenden, besonders die Sängerkameraden vom Nachbarverein Eintracht Merzhausen. Er richtete an den jungen Dirigenten Jos. Zimmermann herzliche Worte des Dankes und der Anerkennung und wünschte ihm, der nun den Tackstock mit dem Spaten des Arbeitsdienstes vertauscht, auf seinem weiteren Weg Glück und noch viele Erfolge.

Dann folgte ein bunter Kranz von Weisen und Liedern. Von den Chören gefielen wieder besonder das alte Lied „Der Bettelbua“ und das mächtige „Schlußgebet“. Auch Solisten kamen an die Reihe. Der Chormeister, der zugleich ein ausgezeichneter Tenor ist, sang aus Lortzings „Waffenschmied“ das Lied „Vater, Mutter“, sowie zusammen mit Hans Hofmann (Baß) den heiteren Zwiegesang „Im Wein liegt Wahrheit“. Die jungen Sänger - beide Schüler der Gesangspädagogin Lilli Hungar - machten ihre Sache ausgezeichnet. Auch der Vortrag des Chors hat seit dem letzten Auftreten an Klarheit und Sicherheit gewonnen.

Der Abend zeigte aufs neue, welche Kräfte und Anlagen in der Tiefe des Volkes schlummern und welche Früchte daraus reifen, wenn weisende und könnende Hände dieses Gut heben. Allen Mitwirkenden gebührt Dank und Lob. Dem scheidenden Chormeister aber wünschen wir alle weitere Erfolge auf seinem ferneren Weg.

Die Dorfstrasse damals, links geht es zum Schönberg bei Haus Dorfstr. 34


Rechts Haus Dorfstr. 36 Schreinerei Schwär, links Haus Dorfstr. 40





Die Satzung

                      

Gemäß den Vorgaben der deutschen und französischen Behörden wurde eine Satzung erstellt.

 

 

 

 

 

 

 

Neubeginn nach dem Krieg

Auch beim Männergesangverein Au hat der 2. Weltkrieg seine Spuren hinterlassen

Am 25.2.1939 zählte der Verein 19 aktive Sänger.
Im Krieg gefallen oder vermisst wurden:
Der Dirigent Josef Zimmermann,
Erwin Zimmermann 1.Tenor, Franz Zimmermann 1.Tenor,
somit alle 3 Söhne dieser Familie.
Karl Brender 1.Tenor,  Franz Burgath 1.Bass,
Kilian Kloos 2.Bass,  August Steiert 2.Tenor.
Außerdem sind während des Krieges verstorben:
Adolf Wangler 2.Bass, Ludwig Böhrer 2.Bass.
Somit lebten 1948 nur noch 10 Sänger.
1951 hatte der Verein wieder 21 aktive Sänger.


Karl Steiert (Schönberg) ließ diese schöne Gedenktafel anfertigen, sie hing im Probelokal.

Die vom Krieg zurückkehrenden Männer sahen die Stadt Freiburg schwer zerstört. Am 27. November 1944 wurde Freiburg zwischen 19.58 und 20.18 Uhr bombadiert. Mehr als 300 britische Bomber und Kampfflugzeuge warfen rund 14.000 Brand- und Sprengbomben über der Stadt ab.

Kaiser-Joseph-Straße, Siegesdenkmal und Habsburgerstraße

Kaiser-Joseph-Straße und Friedrichring, der Stufengiebel rechts unten ist der Basler Hof

Die Sänger im Jahr 1949

Batt Christian
Batt Fridolin
Brunner Karl (Kaufmann)
Buttenmüller Josef
Dages Otto
Ebenho Franz
Ebler Hans
Ebler Josef
Ebler Oskar
Jörger Georg
Kloos Max
Kury Erich
Lorenz Karl jun.
Lorenz Oskar
Moser Karl
Ruf Hans
Schneider Franz jun.
Schneider Georg
Schneider Heinrich
Sumser Theo
Steiert Karl (Dorf)
Steiert Karl (Schönberg)
Stinnes Hans
Uhl Josef
Veser Walter
Wangler Erwin
Wangler Hermann
Zimmermann Alois

Auszug aus Bericht vom 22.1.1950 (Schriftführer Max Kloos)

Somit ruhte das Vereinsleben während des Krieges und noch lange in Nachkriegsjahren bis zum Spätherbst 1948. Am 4.11.1948 sammelte sich der kleine Bestand der Sängerrunde zum ersten Mal wieder, um dem Russlandheimkehrer Josef Buttenmüller ein Ständchen zu bringen. Bald darauf gesellten sich auch einige junge Sänger zu der kleinen Sängerrunde. Herr Oberlehrer Heim nahm sich der verwaisten Dirigentenstelle der Sängerrunde an. Von Dezember 1948 fanden nun wieder regelmäßige Gesangsproben statt, und bald danach konnte sich die inzwischen schön angewachsene Zahl an Sängern bei allen, den Verein und die Gemeinde berührenden Anlässen gesanglich beteiligen.

 

Dieses Foto wurde etwa 1949 gemacht. Es zeigt Willi Buttenmüller mit seinem Vater Josef Buttenmüller. Josef Buttenmüller war von 1959 bis zu seinem Tod 1964 Vorstand des MGV. Sein Sohn Willi ist seit 1952 aktiver Sänger und war 45 Jahre Vizedirigent.

So nahm die Sängerrunde regen Anteil an der Feier des neugewählten Bürgermeisters am 5.12.1948. Nach der Erstellung des Maibaumes sangen wir vor dessen Behausung einige Lieder, wobei auch ein guter Trunk und anschließend ein guter Imbiss in der guten Stube nicht fehlte. Die Feier der Bürgermeisterwahl fand dann in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages einen würdigen Abschluß im Gasthaus zur Stube, wobei einige Sänger noch Samariterdienste ableisten mussten.

Am 26.2.49 fand im Vereinslokal eine Fastnachtsunterhaltung statt. Am 20.2.49 sangen wir dem Gemeinderat Konrad Ebler anlässlich seines 60. Geburtstages. Beim Heimgehen von dieser Feier hatten einige Sänger mit Glatteis zu kämpfen. Am 15.6.49 brachten wir dem Heimkehrer Josef Herr und anschließend dem 2. Vorstand und Vereinswirt Karl Brunner ein Ständchen. Einige Sänger konnten sich am darauf folgenden Fronleichnamstag nicht an der Prozession beteiligen.

Am 4.9.49 folgte der Verein einer Einladung nach Günterstal zum Sängerfest, wobei die Sänger mit dem Chor „Wenn am Bergeshange“  großen Beifall ernteten. Nach diesem wohlgelungenen Auftritt gab Herr Heim altershalber den Dirigentenstab in die Hände des jungen Dirigenten Franz Schneider jun., der sich inzwischen zu einem ganz präzisen Chormeister entwickelt hat.

Am 23.11.49 wurde dem Ehrenvorstand Josef Asal zu dessen 90. Geburtstag ein Ständchen gebracht und wenige Tage später sangen wir dem Veteran zu seiner Beerdigung am Grabe.

 

 

Neugründung nach dem Krieg am 22.1.1950

Nachdem der am 12.8.1949 eingereichte Antrag  mit beigefügter Satzung von den deutschen und französischen Behörden genehmigt war, erfolgte am 22.1.1950 die Neugründung des Vereins.

 

 

 

 

Wieder Weihnachtsfeiern mit Theateraufführung

Theaterspieler: Ein Foto aus den 50er Jahren

von links nach rechts:
Maria Keller geb. Kury
Rösle Salrein geb. Lorenz
Heidi Schneider geb. Kury
Klara Bank später Lorenz
Martha Kloos