Musik Gesangsverein AU beim Konzert

2012-2016

Jubiläumskonzert - der MGV ist 100 Jahre jung

Am 16. Juni veranstaltete der Männergesangverein „Sängerrunde“ Au den Jubiläumsabend zum 100-jährigen Jubiläum.
Außer den geladenen Gastchören kamen viele Bürger aus Au und den Umlandgemeinden, so dass schon nach kurzer Zeit alle Plätze belegt waren und wir noch nachstuhlen mussten.

Nach dem Eröffnungslied begrüßte unser 1. Vorsitzende Wolfgang Schanz die Ehrengäste und Gäste. In einem kurzweiligen Rückblick auf die Geschichte und das Vereinsleben zitierte er einige Auszüge aus der anlässlich des Jubiläums herausgegebenen Festschrift. Besonders würdigte er die Verdienste unseres in diesem Jahr verstorbenen Ehrenvorsitzenden Helmut Menner, der sich in schwierigen Zeiten unermüdlich für den Fortbestand des Vereins eingesetzt hat.
Wolfgang Schanz berichtete über die Aktivitäten für das Auer Gemeindeleben und hob hervor, was laut den Berichten bis heute unseren Verein in besonderer Form über die hundert Jahre immer geprägt hat: die Wertschätzung nach innen. Das sei die gute Kameradschaft untereinander und das Interesse an den beteiligten Familien.

Danach kündigte er das zweite Lied an. Zu Ehren der Gründer des Vereins haben die Sänger das Lied „Horch, die alten Eichen rauschen“ einstudiert. Laut Protokollbuch ist dies eines der ersten Notenblätter.
Sicher haben die längst Verstorbenen voll Stolz herabgeblickt und mitgesungen.

Auch Bürgermeister Jörg Kindel gratulierte im Namen der Bürgerschaft und erwähnte, dass unser traditionsreicher Verein das kulturelle und gesellschaftliche Leben immer außerordentlich bereichert hat. Mit 100 Jahren ist unser Verein auch heute noch sehr lebendig und nicht in seiner Entwicklung stehen geblieben. Es gibt in allen Jahren kaum ein Ereignis in der Gemeinde, bei dem sich die „Sängerrunde“ nicht beteiligt hat. Der Gesangverein ist über die Grenzen von Au hinaus ein Sympathie- und Werbeträger für unser Dorf, neudeutsch gesagt „In dem Verein geht richtig was ab!“ Er ist stolz, wenn Kollegen und Bürger aus anderen Gemeinden sagen: „Mensch, euer Männergesangverein, der ist aber gut aufgestellt, die singen ja richtig klasse!“ Das kommt nicht von ungefähr, denn das Repertoire wurde in den letzten Jahren verändert und dem Zeitgeist angepasst. Er hofft, dass wir auf diesem Wege weitermachen und unsere fröhlichen Stimmen und unser Engagement der Gemeinde noch viele Jahre erhalten bleiben. Als Geschenk wurde im Namen der Gemeinde 500 Euro auf das Vereinskonto überwiesen.

Und dann nahte der große Moment: die Auszeichnung mit der Zelter-Plakette durch die Ländrätin Frau Dorothea Störr-Ritter. In ihrer Rede zitiert sie Carl-Friedrich Zelter: „Ein guter Gesang wischt den Staub vom Herzen!“, und dies geschieht durch unseren Verein. Er ist eine feste Größe in unserem dörflichen Leben, er vertont unsere Heimat. Durch das Wirken bei weltlichen und kirchlichen Festen und der Pflege von Traditionen wird gezeigt, dass es mehr gibt, als nur das Auf und Ab im oft hektischen Alltag. Man soll weitertragen, was über viele Jahre, über Generationen gut gewesen ist, denn gerade die jungen Menschen heute brauchen Leitlinien und Erinnerungen die Bestand haben und über das Materielle hinaus gehen. Der hervorragende Mix unterschiedlicher Generationen in unserem Verein zeichne uns aus und sie wünscht sich, dass sich mehr junge Menschen dazu entschließen, einem Verein beizutreten, sich einbringen und Verantwortung übernehmen. Sie hofft, dass immer genug Sängernachwuchs da sein wird, der sich von unserem Gemeinschaftssinn und der Kameradschaft anstecken lässt.
Nun erfolgte die Überreichung der Zelter-Plakette mit Urkunde im Namen des Bundespräsidenten als Auszeichnung für die im langjährigen Wirken erworbenen Verdienste um die Pflege der Chormusik und des deutschen Volksliedes.

Als nächster Gratulant trat Herr Hans-Peter Hartung vom Breisgauer Sängerbund an das Rednerpult. Die Vereine sind das Bindeglied zwischen Bevölkerung und Gemeinde. Die Vereinsführung kann auf das bislang Erreichte sehr stolz sein und er hofft, dass das Vereinsschiff auch weiterhin unter vollem Segel steht, damit sich der Chor im heutigen Konkurenzdruck gegen die gesellschaftlichen Veränderungen weiterhin behaupten kann und der Männerchor erhalten bleibt. Als Dank überreichte er eine Urkunde des Badischen Chorverbands. Die Urkunde des Deutschen Chorverbands sei leider nicht rechtzeitig angekommen und wird zu einem späteren Zeitpunkt überreicht werden.

Als erster Gastchor trat unser Patenverein, der Männergesangverein „Eintracht“ Merzhausen unter der Leitung ihres Ehrendirigenten Helmut Schmieder auf die Bühne. Sie begrüßten uns musikalisch mit dem „Hexentäler Sängergruß“ und trugen danach noch vier weitere Lieder vor, darunter auch eines in russischer Sprache.

Als Gastgeschenk überreichte uns der 1. Vorsitzende Rüdiger Mäckel ein Foto vom 60-jährigen Stiftungsfest des Gesangvereins „Eintracht“ Merzhausen-Au vom 11.9.1921. Damals sangen einige Auer im Merzhausener Verein als aktive Sänger mit.

Wir freuen uns sehr über dieses Foto, da es unsere Chronik ergänzt.


Mit Hilfe des Protokollbuchs hat unsere Schriftführerin einen Artikel zu diesem Fest geschrieben und dieses Foto in voller Größe und mit den Namen versehen unter der Rubrik 1921 eingefügt.

 Der Chor „Rhythmix - die Stimmen in Au“ unter der Leitung von Johannes Wolf begann seinen Auftritt mit dem schönen alten französischen Trinklied „Tourdion“ von Pierre Attaingnant aus dem Jahr 1530. Danach ging es fröhlich weiter mit dem Titel „Keine macht mir Kaffee so wie du“ und zwei weiteren Liedern. Die neue Vorsitzende Rachel Ives überreichte einen bunten Strauß mit verschiedenen Päckchen Halsbonbons aus der Apotheke mit dem Wunsch, dass die Stimmen der Sänger immer so schön klingen mögen wie heute Abend. In den Wintermonaten werden diese Bonbons sicher gute Dienste leisten, aber Wolfgang Schanz scherzte, daß die Sänger ihre Medizin nicht in der Apotheke, sondern beim Weingut kaufen würden.

Der Männergesangverein „Schwarzwald“ aus Oberried unter der Leitung von Dr. Michael Weh eröffnete seinen Auftritt mit dem passenden Titel „Wir mache Musik“, denn Musik gehört bekanntlich zu jedem schönen Fest. Es folgten noch drei Lieder in dalmatinischer, kroatischer und englischer Sprache und zum Schluss, entsprechend dem vom 1. Vorsitzenden Gerald Lauby überreichten Gastgeschenk, ein Weinlied. Dass an diesem Abend 10 Sänger fehlten, hat man bei dem kräftigen Stimmvolumen nicht bemerkt, alle Zuhörer spendeten begeisterten Applaus.

In der nun folgenden Pause und am Ende des Konzerts wurde auf der Leinwand eine von der Schriftführerin zusammengestellte Bilderschau mit 140 alten und neuen Fotos gezeigt.

„Wenn nicht jetzt, wann dann“ war das erste Lied der „Sängerrunde“ Au im nun folgenden Teil des Festabends und jetzt war auch der Zeitpunkt, drei unserer Aktiven zu ehren.

Im Namen des Breisgauer Sängerbundes erhielten durch Hans-Peter Hartung und Barbara Locherer-Kuhs Willi Buttenmüller und Josef Behrle für 60 Jahre, und Otto Scherer für 50 Jahre aktives Singen die Goldene Ehrennadel. Josef Behrle konnte wegen einer Familienfeier leider nicht anwesend sein.

 

Mit diesem Jubiläumskonzert ging auch eine lange Dirigentschaft zu Ende. Dr. Richard Klein, der nun seit 28 Jahren den Chor leitete, setzte seinen Schlussakkord. Viel hat er für den Chor geleistet, ihn durch „magere“ Zeiten mit zum Teil nur noch 12 Sängern geleitet. Mit Stimmübungen, präziser Aussprache und in den letzten Jahren modernisiertem Liedgut ging es bergauf. Als Dank erhielt er von Wolfgang Schanz unter anderem eine, mit einem Augenzwinkern überreichte Karte, die zum lebenslangen freien Eintritt für die Konzerte des Männergesangvereins berechtigt. Dr. Klein wünschte dem Verein von Herzen, dass er mit dem neuen Dirigenten eine gute Wahl treffen möge, damit es in einer musikalisch anspruchsvollen Weise weitergehe. Das Publikum bedachte den Dirigenten mit anhaltendem Applaus, den er verdient und auch sichtlich bewegt genossen hatte.

Wenn nicht beim 100-jährigen Jubiläum, wann sollte man dann so richtig aufdrehen?
Bei „Marmor, Stein und Eisen bricht“ und „Ein Stern, der Deinen Namen trägt“ war das Publikum nicht mehr zu bremsen und unser Vorsitzender musste unverrichteter Dinge wieder vom Rednerpult gehen, um die geforderte Zugabe zu gewähren.

Bei seiner Schlussrede dankte Wolfgang Schanz allen, die sich in besonderer Weise für die Festschrift und das Gelingen dieses Konzerts eingesetzt haben. Auch dankte er den Sponsoren, die es durch ihre Anzeigen ermöglicht haben, dass wir eine Festschrift drucken lassen konnten, die wir kostenlos an alle Haushalte verteilen ließen.
Anschließend bedankte sich der stellvertretende Vorsitzende Bernd Kloos bei unserem 1. Vorsitzenden für seine gute Arbeit. Die Vorstandschaft ziehe gut an einem Strang, aber trotzdem leiste er die Hauptarbeit, da letztendlich alles wieder bei ihm zusammenlaufe.

Der Abschluß des Abends war zugleich ein weiterer Höhepunkt. Als kleinen Vorgeschmack auf das am 17. November 2012 stattfindende Konzert im Rahmen des Jubiläumsjahres trat die A-Cappella-Gruppe „Ohrwürmer“ aus Oberried auf die Bühne. Singend kamen sie aus dem Hintergrund, voran Gerald Lauby, beim ersten Lied als Solist. Mit einer kleinen Anekdote und zwei weiteren, vom Publikum mit kräftigem Applaus bedachten Liedern wurde Sangeskunst vom Feinsten geboten. Bei vielen Gästen konnte man nach diesem Auftritt hören: „Am 17. November sind wir wieder da!“

Dieser gelungene Festabend war für den Männergesangverein „Sängerrunde“ Au ein Highlight in der Geschichte und die vielen Gäste eine Bestätigung für unsere erfolgreiche Arbeit.

Programm des Jubiläumskonzerts











MGV „Sängerrunde“ Au    Dirigent Dr. Richar Klein

O Täler weit, oh Höhen - F. Mendelssohn-Bartholdy

Begrüßung    1. Vorsitzender Wolfgang Schanz

Horch die alten Eichen rauschen - Johannes Gelbke
Morgen Mathilda - Marie Cowan

Grußworte

Überreichung der Zelterplakette durch Landrätin Frau Dorothea Störr-Ritter

MGV "Eintracht" Merzhausen    Dirigent Helmut Schmieder

Hexentäler Sängergruß - Arr. W. Salm
Heilig Heimatland - W. Weis
Tebje pojem - D. Bortiansky
Hexental Heimatland – W. Salm
Mach was Schönes aus diesem Tag – unbekannt

Pause

„Rhythmix - die Stimmen in Au"    Dirigent Johannes Wolf

Tourdion - Pierre Attaingnant 1530
Keine Macht - Jack Huttmann
The Girl and the Robot - Arr. L. Oberascher
Der Astronaut - Arr. L. Oberascher

MGV "Schwarzwald" Oberried    Dirigent Dr. Michael Weh

Wir mache Musik – Arr.: O. Groll
Kad si bila male mare (dalmat. Volksweise) - Arr.: W. Heinrichts
A cà (kroatische Volksweise) - Arr.: A. Kempkens
New York - Arr.: O. Groll
Sing mit mir - Milton Ager, Bearb. O. Groll

Pause

MGV „Sängerrunde“ Au    Dirigent Dr. Richard Klein

Wenn nicht jetzt, wann dann – Bearb. Pasquale Thibaut

Ehrungen

Die Rose - Amanda McBroom
Marmor, Stein und Eisen bricht - Bearb. Pasquale Thibaut
Ein Stern, der Deinen Namen trägt - Nikolaus Presnik

Verabschiedung und Ausblick auf restliches Jubiläumsjahr

Berichte in der Badischen Zeitung zum Jubiläumskonzert

Bericht nach dem Jubiläumskonzert

Text des unten abgebildeten Artikels der Badischen Zeitung vom 21.6.2012, geschrieben von der freien Journalistin Anne Freyer:


"Horch, die alten Eichen rauschen"
Der Männergesangverein Au feierte seinen 100. Geburtstag, erhielt die Zelter-Plakette und ehrte langjährige Mitglieder.

Zusammen mit drei Gastchören, prominenten Gästen und Liebhabern der Chormusik aus Au und Umgebung feierte der Männergesangverein im bis auf den letzten Platz besetzen Bürgerhaussaal seinen 100. Geburtstag. Es wurde ein langer, ereignisreicher Abend, den Gastgeber und Gäste in vollen Zügen genossen. Einer der Höhepunkte war die Verleihung der Zelter-Plakette durch Landrätin Dorothea Störr-Ritter und die Ehrung verdienter und langjähriger Chormitglieder.
Den Klassiker "Oh Täler weit, oh Höhen" von Felix Mendelssohn-Bartholdy hatten die 19 Sänger des MGV Au mit den markanten gelben Krawatten zum schwarzen Hemd für ihren Begrüßungsauftritt gewählt, einstudiert mit Dirigent Richard Klein. Und traditionell ging es weiter: mit dem ersten Lied, das die Auer Sänger vor 100 Jahren überhaupt angestimmt hatten: "Horch, die alten Eichen rauschen" – aktuell wie eh und je, denn die Eichen rauschen ja wie damals, eine schöne Metapher auf die über die vielen Jahre gepflegte Beständigkeit des Chorgesangs als Kulturgut, das nichts von seiner Bedeutung verloren hat.
Das betonte auch Wolfgang Schanz, der als MGV-Vorsitzender das Publikum begrüßte. In seinem Rückblick auf die wechselvolle Geschichte des Chors griff er auf einige in der Festschrift beschriebene Ereignisse zurück, die verdeutlichen, wie sehr der MGV mit der Entwicklung des Dorfs insgesamt verbunden ist, so der Wiederbeginn des Vereinslebens im Dezember 1948, der zusammenfiel mit der Wahl des ersten Bürgermeisters nach dem Krieg. Dass die Geselligkeit weit über das gemeinsame Singen hinaus stets eine große Rolle spielte, machte Schanz durch das Zitat aus weiteren Protokollen deutlich.

Als "Sympathieträger" kennzeichnete Bürgermeister Jörg Kindel den MGV, dem er als ältestem Verein in Au Anerkennung zollte, ebenso wie der gelungenen Festschrift. "Es gibt kaum ein Ereignis um Dorf, das der Chor nicht mitgestaltet", sagte er, erinnerte aber auch daran, dass es Krisen und schwierige Phasen in der Vereinsgeschichte gegeben hat, die jedoch gemeistert werden konnten. Einen hohen Anteil daran hatte Dirigent Richard Klein, der sic
h beim Jubiläumskonzert nach 28 Jahren von seinem Chor verabschiedete.

Nicht nur mit der Zelter-Plakette "als Auszeichnung für Chorvereinigungen, die sich in langjährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege der Chormusik erworben haben", vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss 1956 ins Leben gerufen, beschäftigte sich Landrätin Dorothea Störr-Ritter in ihrer Festansprache, sondern auch mit der Person Carl-Friedrich Zelters (1758 bis 1832) selbst. Er hatte es als Autodidakt zu höchsten Ehren gebracht – ein gutes Beispiel dafür, so Störr-Ritter, dass sich auch Laien in der Musik große Perfektion erarbeiten können, und das in schöner Zusammenarbeit von "Älteren mit ihrer Erfahrung und Jüngeren mit ihrer Dynamik und Neugier".

Wie gut das gelingen kann, bewiesen auch die Gastchöre, zunächst der MGV "Eintracht" Merzhausen, die "Patenonkel" der Auer Sänger, später dann der Chor "Rhythmix - die Stimmen in Au", der sich vorwiegend in den Genres Rock, Pop und Gospel tummelt, und der MGV "Schwarzwald" Oberried. Ob eher dem traditionellen Liedgut verbunden, wie die Nachbarn aus dem Hexental, oder mit einem Repertoire, das sich aus dem reichen Angebot der "Weltmusik" bedient – der Vielfalt und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, und das nicht nur musikalisch, sondern auch sprachlich. Alle drei Chöre beeindruckten nicht zuletzt damit, dass sie alles auswendig sangen und das Publikum umso überzeugender in ferne Länder und Rhythmen entführen konnten: die Hexentäler mit einem russischen Lied, die Rhythmix mit englischen und französischen Tonwerken, die Oberrieder unter anderen mit einer dalmatinischen und einer kroatischen Volksweise. Dazu hatten alle drei auch so manchen Gute-Laune-Song deutscher Herkunft mitgebracht.

Den passenden Abschluss lieferten die Gastgeber mit den ungeduldig erwarteten Hits "Marmor, Stein und Eisen bricht", "Ein Stern, der deinen Namen trägt" und "Wenn nicht jetzt, wann dann". Diesen Titel griff Hans-Peter Hartung gerne auf, als er zusammen mit Barbara Locherer-Kuhs im Namen des Breisgauer Sängerbundes verdiente Sänger ehrte, die praktisch ihr ganzes Erwachsenenleben lang dem Chorgesang treu geblieben waren. Mit Urkunden des Deutschen Chorverbands, unterschrieben von dessen Präsidenten Henning Scherf, und Goldenen Ehrennadeln wurden Willi Buttenmüller und Josef Behrle (abwesend) für 60 Jahre sowie Otto Scherer für 50 Jahre aktives Singen geehrt.

Mit einem hinreißenden Vorgeschmack auf eine weitere große Veranstaltung im Rahmen des Jubiläumsjahres machten die "Ohrwürmer" aus Oberried schon mal Appetit auf ihr A-cappella-Konzert am 17. November im Bürgersaal Au.

Vorbericht zum Jubiläumskonzert


Text des unten abgebildeten Artikels der Badischen Zeitung vom 15.6.2012, geschrieben von der freien Journalistin Anne Freyer:


Die Geschichte des Auer Gesangs
Der Männergesangverein "Sängerrunde" feiert seinen 100. Geburtstag mit Festschrift und Jubiläumskonzert.

Die Festschrift zu "100 Jahre Männergesangverein Sängerrunde Au" macht nicht nur einen Rückblick auf dessen Geschichte möglich, sondern auch auf die Entwicklung des Dorfs selbst. Nun steht das Jubiläumskonzert bevor, das der MGV mit Gästen aus Merzhausen und Oberried am Samstag im Bürgersaal gemeinsam gestalten wird.

Es muss eine hoffnungsvolle Zeit gewesen sein, der Anfang des 20. Jahrhunderts. Handel, Handwerk und Gewerbe befanden sich im Aufschwung, der letzte Krieg war Jahrzehnte vorbei und der nächste noch lange nicht in Sicht, und so kam man in vielen Orten auf die Idee, dieses positive Lebensgefühl mit Gesang auszudrücken. In vielen Städten und Dörfern gründeten sich Gesangvereine, Au war da keine Ausnahme. Deshalb gibt es 2012 auch auffällig viele Vereine, an die die Zelterplakette verliehen wird, der Vorsitzende der Auer "Sängerrunde", Wolfgang Schanz, weiß von bundesweit rund 100. Überreicht wird sie beim Jubiläumskonzert von Landrätin Dorothea Störr-Ritter, die als einer der zahlreichen Festgäste mit großer Vorfreude im Bürgersaal in Au erwartet wird, ebenso wie die befreundeten Gesangvereine. Der MGV "Eintracht" aus der Nachbargemeinde Merzhausen hat eine bunte Liedfolge zusammengestellt, ebenso wie der MGV "Schwarzwald" aus Oberried. Den Hauptteil des Programms bestreiten die Gastgeber mit Richard Klein am Dirigentenpult; vorgesehen sind auch Ehrungen verdienter Mitglieder.
Am 24. April 1912 wurde der Männergesangverein "Sängerrunde" Au im Gasthaus "Zum Löwen" aus der Taufe gehoben und mit Wirkung vom 1. Mai 1912 gegründet. "Die Gründer gingen zum Teil aus dem älteren Nachbarverein Merzhausen hervor, welcher dann auch die Patenschaft übernahm", heißt es in der Vereinschronik. Die enge Verbundenheit mit dem unmittelbaren Nachbarn bestand also von Anfang an – und hat sich, wie Vereinsvorsitzender Wolfgang Schanz und Schri
ftführerin Gertrud Schätzle betonen, bis heute erhalten.

Zusammen mit vielen Helfern und Informanten haben sie das Material zu der umfangreichen Festschrift zusammengetragen, die die wechselvolle Geschichte des Vereins dokumentiert. Dabei konnten sie auf viele Protokolle zurückgreifen, die stets lückenlos geführt wurden, wobei sich die Schriftführer nicht auf das eigentliche Vereinsleben beschränkten, sondern auch allerhand Anekdoten einstreuten, die Einblicke in das Gemeinschaftsleben des damals 412 Einwohner zählenden Dörfchens erlauben. Besonders lebendig beschrieben wird der erste Auftritt: beim Sängerfest am 7. Juni 1914 in Emmendingen. Protokollant August Schweizer verhehlte nicht, dass der Auftritt ziemlich daneben ging und deshalb "der Ärger groß und die ganze Festfreude verdorben war", wovon man sich aber später mit Hilfe stärkender Getränke erholte, um sich dann "in bester Stimmung zu verabschieden".

Wie überall bedeutete der Erste Weltkrieg auch für den Auer Gesangverein eine schmerzliche Zäsur. Nach der Neugründung am 12. Juli 1919 gab es erst am 8. August den nächsten öffentlichen Auftritt: zum 25-jährigen Bestehen des Gesangvereins Kirchzarten.

In der Chronik kommt immer wieder zum Ausdruck, was eines der Hauptziele der vielen Gesangvereine war: eine Art Netzwerk zu gründen und den kulturell-kameradschaftlichen Austausch zu pflegen. Dieses Bestreben war nicht auf die Männerwelt beschränkt, wie historische Gruppenbilder mit vielen Damen beweisen. Allerdings erhoben wohl stets nur die Herren der Schöpfung ihre Stimmen zu gemeinsamem Gesang.

Heute sind es 19 Sänger verschiedenen Alters, die unter der Leitung von Richard Klein eine bunte Mischung aus traditionellem deutschem Liedgut und eher dem Unterhaltungsgenre zuzurechnendem Repertoire zu Gehör bringen, auch aus anderen Ländern und in Originalsprache. Gertrud Schätzle hat in der Festschrift, gestalterisch unterstützt von ihrer Tochter Nicola Arndt, eine ungewöhnliche Fülle an informativem Material zusammengetragen und darüber hinaus jeden einzelnen Sänger vorgestellt nicht nur mit Foto, Name und Stimmlage, sondern auch mit jeweils einer kurzen, humorvollen Charakterisierung und besonderen Verdiensten. Die gehen weit über das Singen hinaus, denn der MGV ist bei vielen Aktivitäten im Dorf dabei oder gar Initiator und damit fest in das Ortsgeschehen eingebunden.          

Gulaschsuppe im Lichterhaus

Zum letzten Lichterhauswochenende verkauften wir am 13. Dezember Gulaschsuppe und nochmals "Heißen Hugo". Arnold und Theo in der ersten Schicht und Gertrud und Günther in der zweiten machte der Verkauf viel Spaß.

Reinhard Weber hatte viele Christbäume vor dem Bürgerhaus zum Verkauf plaziert, die eine weihnacht- liche Stimmung verbreiteten. Frau Buttenmüller aus dem Katzental in Horben verkaufte wunderschöne selbstgeschnitzte Holzskulpturen und filigrane Arbeiten ihres Mannes Stefan.

Weihnachtsfeier am 7.12.2013

Die diesjährige Weihnachtsfeier ge- staltete der Musikverein Au.

Zur Einstimmung wurde in einem Lichterhaus Glühwein verkauft und einige Musiker spielten vor dem Bür- gerhaus schöne alte Weihnachts- lieder. Die "Sängerrunde" Au beteiligte sich an der gut besuchten Feier mit vier Liedern.